Die 30s: Zeit der Wende (2)


Als im Oktober 1929 der Börsenhandel in den Staaten zusammenbrach, wurden 40% des Papierwertes der Stammaktien vernichtet. Eine weltweite Wirtschaftkrise war die Folge. Das Ende des so goldigen Jahrzehnts war deprimierend: Bereits 1932 waren aufgrund dieser Entwicklungen ein Viertel aller Amerikaner arbeitslos. Das größte Ungleichgewicht bestand zwischen der Produktion und dem was US-Bürger konsumieren konnten. Große Erfindungen in der Consumer-Technik hoben die Produktion über die Kaufkraft hinaus. Mit fatalen Konsequenzen für die Wirtschaft: 1933 betrug der Wert der in New York gehandelten Aktien nur noch ein Fünftel des Wertes von 1929. Geschäfte und Fabriken schlossen, Banken waren zahlungsunfähig. Das Einkommen auf Farmen sank auf die Hälfte.

Davon waren auch die kleinen lokalen Radiostationen betroffen. Es war für sie unlukrativ geworden, ein eigenes Programm zu entwickeln und dann auch noch zu etablieren. Dies führte dazu, dass den NBC Companys und CBS wesentlich mehr Sendezeit zur Verfügung stand. Gerade diese „mehr Zeit“ machte die Companys zu reichen Unternehmen. Kleinere Radio-Networks taten sich schwer gegen die drei Großen zu bestehen. Und obwohl die Wirtschaft in der Krise steckte, versuchten immer mehr Unternehmer in den Radiomarkt vorzudringen. Schließlich war Radio und das sich anschließende Marketing-Unterhaltungs-Programm relativ neu. Es gab noch genügend US-Haushalte zu „erobern“ und ordentlich Geld zu verdienen - so die Theorie. Doch die Nachfrage der Konsumenten blieb aus. Die Menschen hatten zu dieser Zeit wichtigere Dinge als ein Radiogerät im Kopf. Für Viele ging es ums blanke Überleben mit nur wenigen Dollars.


Präsident Franklin D. Roosevelt hatte zwischenzeitlich seinen „New Deal“ auf den Weg gebracht. Dieser sah ein Sozialkonzept, wie es das schon seit mehr als einer Generation in Europa gab, vor: Ein Versicherungssystem, basierend auf Abgaben von Arbeitnehmern und -gebern für Rentner, Arbeitslose und Behinderte. Das eigentliche Spektakuläre daran war, dass Roosevelt dieses Konzept in wenigen Monaten durchsetzen konnte. Daneben war noch ein weiteres Hilfsprogramm „The Agricultural Adjustment Act (AAA)“ auf den Weg gebracht worden, um auch die Farmer wirtschaftlich zu unterstützen.

Was damals niemand ahnen konnte: Mitte der 30er, in den Jahren 1935 bis 1938, wurden die Staaten im Mittleren Westen von einer schweren Dürre heimgesucht, starke Winde und Staubstürme verwüsteten das Flachland. Diese ging fortan als „Dust Bowl“ in die Geschichte ein.

US-Präsident Franklin D. Roosevelt

US-Präsident Franklin D. Roosevelt

Federal Communications Commission (FCC)


Quellen / Bildnachweis:
- US-Diplomatic-Mission to Germany (usembassy.de)
- The Museum of Broadcast Communications (museum.tv)
- wikipedia, the free encyclopedia (wikipedia.org)
- The Internet Movie Database (imdb.de)

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Trotz der vielen Widrigkeiten und Hindernisse auf dem Weg in die soziale demokratie waren sich die Amerikaner einig: Roosevelt hatte den richtigen Weg zum Wiederaufbau des Landes eingeschlagen. Sie dankten es ihm und wählten ihn mit großem Vorsprung vor dem Republikaner Herbert Hoover 1936 erneut zum Präsidenten. Bis in der Wirtschaft jedoch ein positiver Trend zu spüren war, sollten noch einige Jahre vergehen - zum Leidwesen des Radiomarktes.

Viele neu gegründeten Networks waren ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Zu stark ist die Macht und der Einfluss von NBC Red/Blue und CBS, die faktisch den gesamten Markt unter sich aufgeteilt hatten. Sie konnten sich teure Radioproduktionen mit den Stars leisten. Ein Fakt, der es Newcomer unmöglich machte im Radiomarkt einzusteigen. Um Wettbewerb zu ermöglichen, berief 1938 die US-Regierung die Federal Communications Commission (FCC). Diese Kommission sollte klären, ob der Radiomarkt durch Monopol beherrscht sei. Um zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen, tagte die FCC drei Jahre. Zwischenzeitlich brach in Europa der Zweite Weltkrieg aus…

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