Fernsehen, fast ohne mich!
Höchste Zeit mal wieder eine crime TV Kolumne nachzulegen. Nur leider war in den letzten Wochen das TV-Programm nicht gerade ein Volltreffer. Im Gegenteil: Langeweile war da bei mir angesagt, denn es läuft ja immer derselbe "Quark mit Soße". Denn ich interessiere mich weder für Telenovelas, Chart-Shows, Pseudo-Gerichts- und Personalhelp-Shows noch für sonstige Casting-Shows, um darüber kritisch und seriös genug berichten zu können. All das habe ich nicht gesehen! Obwohl ich gestehen muss, ja ich habe Heidi Klums Germany's Next Topmodel Show mir auszugsweise rein gezogen. So schlecht fand ich's dabei gar nicht. Ich habe mich sogar herzlich darüber amüsiert, wie die Medienwächter und Politiker mit ihren Äußerungen zum "Schlankheitswahn" die Quote der Sendung gleichermaßen ankurbelten. Heidi, du hast es echt drauf und dafür liebe ich dich. Denn welche PR könnte besser sein? An dieser Stelle möchte ich kein Geheimnis draus machen, dass ich 1,87 groß bin und bei 78 kg Kampfgewicht die Reißleine gezogen habe. Nun habe ich mich auf 66 kg runter gemogelt. Unterliege ich deswegen gleich dem Schlankheitswahn? Ganz ehrlich: Ich kann es nicht zu 100 Prozent ausschließen. Eins weiß ich aber genau: Ich habe es für mich und niemand Anderen getan! Und ich fühle mich wohl und nur das zählt. Meine Kilos sind auch nicht von heute auf morgen gepurzelt, sondern im Verlauf des letzten halben Jahres. Also absolut kein Grund zur Panik. Heidis Show war da für mich nur eine kurze Unterhaltung ohne jegliche Einflüsse auf mein Essverhalten. Wer da mehr Auswirkungen rein interpretieren kann, scheint wirklich ein Problem mit seinem Gewicht zu haben…
Ansonsten verbringe ich meine Fernseh-Freizeit natürlich wie gewohnt mit Crime – dies steht auch für den Namen crime TV. Bei mir auf dem Programmplan waren und sind in der aktuellen TV-Season die Erstausstrahlungen von Law & Order, Crossing Jordan, Cold Case, Missing, Medium, CSI und Spin CSI: NY. Die beste Serie seit langem ist aber Monk für mich. Erst verhältnismäßig spät bin ich auf die Serie mit Hauptdarsteller Tony Shalhoub aufmerksam geworden. Monk ist einfach besser als die anderen Serien. Bei Monk stehen Adrians Phobien und die menschlichen Unzulänglichkeiten im Mittelpunkt. Ich bin mir sicher, dass jeder Zuschauer die ein oder andere Marotte und Tick bei sich wieder entdecken kann. Zum Bleistift trifft das mit der Zahnbürste und dem heißen Wasser bei mir voll zu. Auch wenn ich eine elektrische Zahnbürste nutze, spüle ich den Kopf grundsätzlich vor dem Putzen mit heißem Wasser ab! Verrückt oder? Und es gibt noch einige Eigenarten, die Sharona nicht selten nerven, die ich auch wie Adrian mache. Aber bevor Sie sich jetzt um mein seelisches Wohl sorgen und einen Psychiater rufen, mir geht es gut und ich kann gut damit leben. Aber genau deswegen mag ich die Serie so. Bei den anderen Serien steht meist nur die Gewalt im Focus. Menschen werden entführt, missbraucht, abgestochen, oder was weiß ich und zum Teil dann auf bestialische Weise getötet. Und obwohl die Fälle den Tathergang akribisch beleuchten; sie meist aufgeklärt werden und den Täter überführen, verleihen sie der Gewalt eine nie da gewesene Faszination! Nicht zuletzt auch wegen der sehr gut gemachten Computereffekte besonders im CSI Franchise. Ich gehöre zwar nicht zu den Menschen, die die Auffassung vertreten, dass solche Serien zu Gewalttaten verführen, sie können aber bei einem instabilen Gemütszustand eine perfekte Vorlage liefern! So sehe ich das auch bei Ego-Shootern. Denn wenn ich meine tägliche Dosis Crime konsumiert habe, laufe ich schon mal unbewusst durch unser Haus und singe: "Yup und dann schneide ich mit dem Messerchen dein Brustkorb auf, knick knack. Wenn's mir bewusst wird – habe ich gleich wieder was zum Nachdenken und Philosophieren.
Zum Schluss heute ein Musiktipp: Mary J. Blidge und ihre neue Single One aus dem Album The Breakthrough. Wenn Sie das Original von U2 gemocht haben, werden Sie die Coverversion lieben. Bei mir läuft der Track in Dauerrotation. Denn Musik hören ist ja auch ein netter Ausgleich zum eher schwachen TV-Programmangebot. Da gibt's mal wieder was auf die Ohren und schont die Augen – SUPER! Last but not least: Happy Birthday, Majesty (zum 80. Geburtstag von Queen Elisabeth II.)!