Marlene Dietrich :: Zeit in Amerika


Marlene Dietrich in The Song Of Songs, 1933Marlene hat jedoch Heimweh und tröstet sich mit Tabletten. Sie verfolgt die Geschehnisse in Deutschland nur all zu genau. Ein zurück gibt es nicht mehr, denn Sternberg und die Paramount haben sie für sieben Jahre verpflichtet. In dieser Zeit entstehen Filme wie Shanghai Express (1932), The Song of Song (Das hohe Lied) und The devil is a Woman (Der Teufel ist eine Frau). In Deutschland ist bereits die NSDAP an der Macht. 1936 will Joseph Goebbels (Reichskulturminister) die Dietrich zurück nach Deutschland holen. Zu Propagandazwecken ideal eben preußisch. Doch Marlene weigert sich. Längst hat sie sich gegen den Nationalsozialismus gewandt. Da sie auf dem Papier immer noch Deutsche ist, erwägen die Staaten sie auszuweisen, denn man ist sich der angespannten Lage weltweit bewusst.

Marlene Dietrich & Shirley Temple, c. 1934Längst werden Dietrich-Sternberg Filme von der Presse als „billig“ zerrissen. Der Vertrag mit Paramount läuft aus. Auch dieses Mal muss Sternberg sie überzeugen, die amerikanische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Marlene zögert, denn sie liebt trotz der Geschehnisse Deutschland. Deutsche zu sein, ist für sie sehr wichtig. „Preußische Tugenden“ im kaiserlichen Deutschland haben sie erzogen. Dennoch auch Marlene weiß, dass es in Deutschland als Schauspielerin zu diesem Zeitpunkt ohne Propaganda keine Zukunft unter dem Regime der Nazis gibt. 1937 nimmt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an und nutzt zugleich die Gunst der Stunde sich drei Jahre jünger zu machen. Für den Rest ihres Lebens ist sie erst am 27. Dezember 1904 geboren. Sie holt ihre Familie in die Staaten, denn der Krieg scheint nicht mehr weit entfernt.

Doch jetzt war Sternberg am Ende, denn er kann an seine früheren Filmerfolge nicht mehr anknüpfen. Er beschließt sich filmisch von Marlene zu trennen. Marlene wird ihm das nie verzeihen. Sie wirft ihm vor, sie erst nach Amerika geschleppt zu haben und nun in den schwersten Stunden allein zu lassen. Marlene war zu dieser Zeit sehr allein. Tabletten und Liaisons waren da auch kein Trost mehr. So stürzte sie sich in Arbeit. Sie filmt in den USA unter der Regie von Ernst Lubitsch, Billy Wilder, Alfred Hitchcock und Orson Welles. Andere Genres sollten helfen den Tiefpunkt in ihrer Karriere zu überwinden. Bedeutendste Filme aus dieser Zeit sind Knight without Armour (Tatjana), Seven Sinners (Das Haus der sieben Sünden) und Angel (Engel).

Die vielen Gesichter der Dietrich
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Marlene Dietrich, c. 1936

 


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