Marlene Dietrich :: Ein Vermächtnis


Marlene Dietrich, 19721979 zog sich Marlene mit ihrem letzten Film Just a Gigolo (Schöner Gigolo, armer Gigolo) völlig vom Film- und Musikgeschäft zurück. Die Diva war alt geworden. Sie selbst konnte das nicht ertragen und machte ihre Pariser Wohnung zur neuen Heimat. Maximilian Schell gestattete sie 1984 den Doku-Film Marlene zu drehen. Da sie selbst nicht mehr vor die Kamera wollte, ist die Doku auf stundenlange Tonbandinterviews beschränkt. Schell zeigte Marlene Filmaufnahmen und sie kommentierte. Wer die Doku kennt, merkt dass ihr das sichtlich schwer gefallen ist. Mit schmerzlicher Stimme bittet sie darum, diese und jene Szenen nicht sehen zu müssen, indem sie betont Ich denke das soll ein Kommentarfilm werden, ich weiß doch was ich gemacht habe. Das Ergebnis Schells ist eine skurrile Doku über Deutschlands große Diva. Besonders rührend fand ich Marlenes Kommentar bezüglich eines Oscars. Schell fragte, ob sie enttäuscht sei, nie einen Oscar bekommen zu haben. Sie antwortete sinngemäß „Nein die Garbo hat auch nie einen bekommen und den schwarzen Oscar will ich auch nicht haben. Den geben sie Dir kurz bevor Du stirbst für dein Lebenswerk. So'n quatsch.“ Auf die Frage, ob sie glaubt, dass es einen Himmel gäbe und sie nach ihrem Tode dahin komme, antwortete sie nur „Ach, da ist nichts, oder was denken sie für wie viele Menschen da oben Platz ist. Denken sie mal wer da schon alles sein müsste. Alles quatsch.

1987 veröffentlich Marlene ihre Memoiren Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin. Ihre Liebe zu Berlin und Deutschland war ungebrochen. Dennoch lebte sie bis zu ihrem Tod am 6. Mai 1992 in Paris. Erst nach ihrem Tod kehrt sie nach Berlin zurück und wurde wunschgemäß in Berlin-Friedenau beigesetzt. Nach ihrem Tod erwirbt die Stadt Berlin Marlenes Nachlass für rund fünf Mio. US-Dollar. Marlene sammelte seit dem „blauen Engel“ alles: 15.000 Fotos, 2.000 Schallplatten, Hunderte von Kleidern, Tausende von Schriftstücken und ehrlich auch viel Plunder als Zeichen ihrer Einsamkeit… insgesamt 100.000 Einzelstücke im heutigen Wert von über 4,1 Mio. Euro (ca. acht Mio. Deutsche Mark).

Marlene: Mythos & LegendeMein Statement:
Sicher kann man sagen, dass Marlene Dietrich bis heute die größte Diva Deutschlands ist. Auch wenn sie eine Zeitlang in den Staaten lebte, ist sie bis zu ihrem Tode eine echte Berlinerin im Herzen geblieben. Schon zu Lebzeiten avanciert sie zum Mythos zur Legende. Das was sie für Deutschland getan hat, ist nicht ermesslich, auch wenn das viele Deutsche noch immer nicht einsehen. So verhinderten Politiker in Berlin-Schöneberg eine Straße nach Marlene Dietrich zu benennen. Doch mittlerweile hat auch Berlin einen Marlene Dietrich Platz. Ich bin zwar nicht mit Marlene groß geworden, verehre sie aber dennoch wegen ihres unnachgiebigen Engagements gegen Nazi-Deutschland. Sie ist und bleibt für mich eine Legende und eine großartige Schauspielerin und vor allem Sängerin. Auf die Frage, ob es Menschen je lernen werden, dass Krieg niemals der richtige Weg ist, weiß auch im 21. Jahrhundert trotz Marlenes Schaffen nur „ganz allein der Wind“ die Antwort… Denken Sie ruhig mal drüber nach, denn Sag mir wo die Blumen sind?

Quelle/Bildnachweis:
Bücher
- Manfred Neifer: Grenzgänger zwischen Theater und Kino, hrsg. Knut Hickethier
Internet

- MARLENE4EVER FANCLUB
- Dirk Kasper Filmstarlexikon
- LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online
- Streifzüge durch die Berliner Film- und Kinogeschichte
- The Internet Movie Database
- Images © by MPTV - The Ultimate Hollywood Stock Photo Resource - thanks.
TV
- Guido Knopp: Hitlers Frauen, Marlene Dietrich - Die Gegnerin (TV, 2001)
- Maximilian Schell: Marlene (TV, 1984)

 


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