crime TV – Beinhart!
Eckhard, ich glaub die Russen sind da. – Meister Röhrich hat das im Film Werner schon 1990 geahnt. Daher wundert es heute niemanden, wenn der russische Gaskonzern Gasprom in den deutschen Medien mitmischen will. Mit einem Engagement bei Schalke 04 hat der Gasmonopolist längst seine Chancen wahrgenommen, auf dem deutschen Medienmarkt Präsens zu zeigen. Und das nicht nur im Fernsehen. Selbst Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat mit seiner umstrittenen Beratertätigkeit für den Konzern, die Marke Gasprom in Deutschland extrem populär gemacht. Von der Entscheidung zum Bau der Ostsee-Gaspipeline mal ganz abgesehen. Diese bindet uns über Jahre an Russland. Denn kein Investor will sein investiertes Geld in der Ostsee absaufen sehen.
Und überhaupt scheint sich die deutsche Medienlandschaft im Ausverkauf zu befinden. Viele Radiosender sind ja schon längst von der Globalisierung erfasst. Ob nun RTL oder NRJ – ausländische Investoren sind beteiligt. Und beim Fernsehen sieht es ähnlich aus: Im Kampf um ProSiebenSat.1 Media bekommt die Sendergruppe nach German Media Partners (GMP) und dem US-Investor Haim Saban mit Permira und Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) wieder neue ausländische Investoren. Permira ist ein britisches, Kohlberg Kravis Roberts & Co. ein amerikanisches Private Equity Unternehmen.
Bild (c) Constantin Film – thanks.
Aber auch die Telekommunikationsbranche kommt unter den Hammer. Wenn sich der russische Konzern Sistema wie geplant bei der Deutschen Telekom einkauft, haben sie gleich noch einen multimedialen Zugang zum deutschen Endverbraucher. Sistema kann dann mitbestimmen, was mit dem Geld im Konzern passiert. Mit Sicherheit stehen ordentliche Dividendenforderungen à¡ la M2 Capital vor Zukunftsinvestitionen. Hintergrund: Der US-Hedgefonds M2 Capital fordert von der deutschen CeWe Color in diesem Jahr eine Sonderausschüttung an Dividenden zwischen 37 Mio. und 120 Mio. Euro. Der CeWe Color Vorstand will jedoch das Geld lieber im Konzern für Investitionen belassen. Nun ist ein endloser Streit zwischen den Kontrahenten entbrannt…
Aber auch die Streitigkeiten beim Airbus-Mutterkonzern EADS werden mit einer Beteiligung russischen Kapitals keine Erleichterung für das ohnehin durch Negativschlagzeilen gebeutelte Unternehmen sein. Sollten sich auch die Russen an der selbsternannten Europa AG beteiligen, hat der Konzern noch mehr Probleme. Denn im Machtkampf um die Produktionsstandorte befinden sich doch schon Frankreich und Deutschland… . Und nach der Überhitzung des amerikanischen Immobilienmarktes sind nun auch die Deutschen dran. US Private Equity Unternehmen, besser bekannt als Heuschrecken, sind auf Einkaufstour und kaufen den deutschen Wohngebäudemarkt leer. Berühmtestes Pressebeispiel ist die Stadt Dresden, die mit einem Schlag ihren gesamten Wohnungsbestand (rund 48.000 Wohnungen) für 1,7 Mrd. Euro an die US-Investorengruppe Fortress veräußert hat. Nun müssen sich Mieter bundesweit mit überhöhten Mieten und Mietnebenkosten rumärgern. Und das ist kein Aprilscherz.
Nach dem großen Erfolg des Musiktipps der letzten Ausgabe wird er künftig fester Bestandteil von crime TV. Heute musste ich schon ein bisschen im CD Archiv wühlen und empfehle Anne Murray und ihr Album All of Me als einen echten Klassiker. In Deutschland werden Anne wahrscheinlich die Wenigsten kennen. Wohl aber ihre größten Hits: Mit Snowbird, Daydream Believer oder auch You Needed Me mischte sie in den 70ern die Charts auf. Und in den 80ern legte sie mit Now and Forever (You and Me) nach. Anne macht seit fast 40 Jahren County- und Popmusik. Ihr erstes Album What About Me erschien bereits 1968.
Auf All of Me singt Anne außer ihren Hits auch Evergreens der Musikgeschichte: As Time Goes By aus Casablanca, Over the Rainbow aus Der Zauberer von Oz oder Chaplins Smile um hier nur einige Tracks der Playlist zu nennen. Auf dem Markt gibt es mehrere Compilations, jedoch sind die meist unvollständig. Deshalb: Wenn schon Greatest Hits of Anne Murray dann All of Me!
Am 25. Juli 2007 um 09:20 Uhr
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