Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich […] sind wir alle nur sterblich.
Dieses Zitat stammt von Patrick Stewart alias Captain Jean-Luc Picard aus Star Trek 7: Treffen der Generationen (auf DVD bei ). Vor gut elf Jahren begann meine persönliche Reise und heute möchte ich davon erzählen. Dies ist eine "kleine" Geschichte über Visionen, Kreationen und ganz viel Engagement – aber der Reihe nach.
Es war Donnerstag, 14. Mai 1998 so gegen 17:42 Uhr. Damals wählte ich mich mit dem weltweit-größten Provider AOL® zum ersten Mal ins Web ein. An AOL® war in den 90ern kein vorbeikommen, nur Snobs hatten meiner Meinung T-Online am Start :lol:. Und ich war nicht wie heute in DSLlight-Zeiten gleich on. Oder wie Boris damals immer sagte "gleich drin". Im Gegenteil. Die Einwahl über ISDN gestaltete sich im AOL® 3.0-Zeitalter kompliziert. Nach einer guten Viertelstunde Warm-up und mit Hilfe des Plugins "AOL®-ISDN" war ich dann endlich on. Fasziniert von der bunten Welt bestehend aus zwölf Kategorien und Webseiten stand für mich schnell fest: Das will ich auch – Eine eigene Homepage. Aber was war das? Einmal drin und man kommt nicht mehr raus! Immer und immer wieder öffneten sich lustige Popups, die mich nervig fragten "Wollen Sie die Verbindung wirklich trennen?" Auch schien mir, als ob es bei AOL® eine andere Zeitrechnung wie gab. Schnell waren die „Anlockstunden“ aufgebraucht und es wurde satt abgerechnet. Heutzutage fast unvorstellbar, was ein paar schöne Onlinestunden so alles kosteten: Telefon-, Online-, Einwahl- und Mailboxgebühren. Von einer eigenen Website ganz zu schweigen…
Drei Projekte ein Geburtstag –
zum 3jährigen Bestehen 2002!
Und so konnte ich das STARBABE erst ein gutes Jahr später, 11. August 1999 auf den germany.net-Servern launchen. Vorher hatte ich verzweifelt nach günstigem Webspeicher gesucht. Bereits seit Start war es mein Bestreben, das Projekt stetig voranzubringen. Viele Marken, Ideen und Designs bestimmten die frühen Jahre. Das änderte sich auch nicht mit dem Umzug auf die Profidomain Babe-of-the-Stars.de. Angefangen von einer Verkaufsplattform über politisch-musikalische Momente bis zu Infotainment pur. Allein der Name ließ meine – bis heute andauernde – Begeisterung für Sterne und Astronomie erahnen. Eigentlich gab es nichts, was ich nicht ausprobiert hätte. Doch dann ist es der Name Babe-of-the-Stars.de, der bremst und meine Erwartungen nicht mehr erfüllen kann…
drasaco.com-Jahre (2001 – 2004)
Locker flockig stellte ich deshalb – nur elf Tage nach dem 9/11-Terror – drasaco.com am 22. September 2001 on. Ich hatte zuvor monatelang am Projekt-Spin gearbeitet und von Bin Laden wollte ich mir einfach keinen Strich durch die Rechnung machen lassen. Bis heute ist diese Zeit die wichtigste für die Entwicklung der Webseite. So gab es einige Innovationen, wie bspw. ein eigenes Radio on Demand und das magazine. Erst später setzten andere Creatives auf diese Konzepte. Die kleine Reportagen-Reihe cine Legenden ist trotz Einstellung bis heute populär. Natürlich nicht zu vergleichen mit den Serien-Guides, die alle Reichweiten-Rekorde brachen. Erfolgreichste Serie ist nebenbei Eine himmlische Familie. Sie konnte bis dato die meisten Zugriffe verzeichnen. Neben den Entertainment-Inhalten floss auch meine Studienzeit verstärkt in das Projekt. Auf dem BWL-Trip richtete ich es kommerziell aus. Hatte kurz sogar sozialpsychologische Themen mit an Board. Bis heute eine sinnfreie Idee. Denn viele Themen, eine Handvoll Domains und AdWords-Werbung schalten, bedeutete nicht gleich mehr Besucher. Eine Lektion, die ich erst noch lernen musste. Der Höhepunkt des geistigen Schwachsinns war die drasaco.com-Abschaltung und Relaunch unter zapstv.de im Dezember 2003. Der Name war nach Neupositionierung aufs Fernsehen vielleicht gut gedacht, brachte aber keine Reichweite. Es musste schnell etwas geschehen. Wer will schon eine Webseite ohne Besucher?
Erwachsen werden (2004 – 2009)
Und so sind bekanntlich alle guten Dinge Drei. Am 2. Januar 2004 präsentierte ich tvnewz.de. Ambitioniert setzte ich voll auf "Television only". Auf das es eine gute Quote bringt :). Genial war: Dies geschah tatsächlich! Zuvor hatte ich mit der Kolumne crime TV – eine QuotenMeter.de-Kooperation – voll ins Schwarze getroffen. Aber auch die Erweiterungen im Serienbereich kamen gut an. Im August 2005 konnte ich mich erfolgreich für das AdSense Website-Publisher-Programm bewerben; die Google™–Kooperation besteht bis heute. Im November 2005 verzeichnete ich rekordverdächtige 693.650 Zugriffe und genau 33.307 Besuche – bis dato ungebrochen. Mein Ehrgeiz war angestachelt. Eine gute Vision war wohl ebenso ein Blog, welches ich im Februar 2006 als Beta einführte. So konnte ich Inhalte schnell verbreiten und in Feed-Syndication bringen. Dies bedeutete mehr Dynamik in Richtung dem sog. Web 2.0. Doch nicht jedem Trend folgte ich selbstbewusst. Ein Board fand keine Resonanz und wurde wieder eingestellt. Kurzzeitig dachte ich auch an eine Twitter-Integration. Doch dann sah ich, wer zwischenzeitlich kommerziell so alles twittert. Dass irgendwer diesem kommerziellen Marketing-Schrott freiwillig "followed" (folgt), verstehe ich nicht :unsure:? Überzeugte mich als Mehrwert für tvnewz.de einfach nicht. Stattdessen wiederbelebte ich eine gute alte Marke und füttere drasaco.com seit Mai 2008 mit neuem Content. Fortan dreht sich dort alles um das Thema DSL, der Projekt-Spin wird aus Zeitgründen aber nur sporadisch erweitert.
Gegenwart und Zukunft
Wie im wahren Leben sollte man niemals stehen bleiben. tvnewz.de hat als Marke gute Dienste geleistet und wird in Kürze eingemottet. Aber keine Sorge: Die Option, tvnewz.de wieder zu beleben, halte ich mir jederzeit offen. Und auch sonst bleiben alle erfolgreichen Reihen wie die Serien-Guides, die jährlichen US Upfronts, crime TV oder die Reportagen über die US TV-Geschichte im neuen Projekt cinesg.de erhalten. Die offizielle Schreibweise ist klein. So wird dem Wandel zu den cine moments (scores) Tribut gezollt. In Zukunft werde ich mehr Inhalte über Filme, Scores und Medien-Technik als "nur" Fernsehen publizieren. Das Blog soll weiter eingebunden werden. Es ist einfach bequem, schnell Beiträge zu posten und diese dann ebenso schnell weltweit als Feed verteilen zu können.
Nun zum neuen Namen cinesg.de selbst. cine steht logisch für Film und sg für Serien-Guides alternativ Stargate. In den kommenden Wochen wird die Webseite komplett aktualisiert – auch ältere extra-Themen. Den Anfang machten bereits die Blogposts. Erweitert um Tags können sie jetzt über die Tag-Wolke (Beta) gefunden werden. Damit nicht genug. Ich werde noch mal das Projektarchiv sichten und nicht veröffentlichte Inhalte wieder Online bringen bzw. ältere Post ergänzen. Ist dies geschehen, soll neuer Inhalt folgen bspw. müssen mal die US Upfronts bis zu den Anfängen 1999 aktualisiert und ergänzt werden. Neue Serien für den Guide sind geplant – High Incident als Neuzugang bereits Online…
Du siehst, heute blicke ich auf zehn fantastische Jahre zurück und hoffe, das neue cinesg.de wird weiter wachsen. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Besuchern und Kooperationspartnern wie Google™, eBay®, amazon®, Sky oder Vodafone™. Ihr seid doch Alle in der neuen Dekade mit dabei, oder? Ein großes Danke geht ebenso an die US Fernsehsender – allen voran CBS und FOX. Danke für die vielen Kult- und meinen Lieblingsserien! (Big thanks to CBS and FOX – I love your cult TV-shows!) Ohne euch gebe es mein Fanprojekt gar nicht. Meine Serien-Favoriten sind ja bereits on, es fehlen aber klar noch eine ganze Reihe. Ich nenn abschließend einfach noch Lieblings-Serien, die für mich fehlen. Beginne ich in den 80ern mit Alf, Cagney & Lacey, Eine schrecklich nette Familie oder Falcon Crest. Oder wie wäre es mit Akte X, den Simpsons, Law & Order und Julie Lescaut aus den 90ern? Letztere Serie kommt aus Frankreich. Da soll noch einer sagen, in Europa gibt's keine Kultserien. Denn auch Prime Suspect mir Oscar®-Preisträgerin Helen Mirren ist super – made in UK. Und das 21. Jahrhundert hat für mich Burner wie 24, House, Medium, Monk, Lass es, Larry!, The Shield, Cold Case und CSI: NY am Start. Na dann lass ich es mal krachen :drunk:.