cine moments: Driving Miss Daisy
Sonntag, den 13. Dezember 2009Okay, ein cine moment 2009 geht noch: Miss Daisy und ihr Chauffeur. Der Film kam heute vor genau 20 Jahren in die US-Kinos und gehört neben E.T. zu meinen Favoriten.
Atlanta 1948. Als die exzentrische Daisy Werthan, Witwe eines reichen jüdischen Textilfabrikanten, ihren Chrysler in den Vorgarten ihrer Nachbarn setzt, kündigt die Versicherung ihr die Police. Miss Daisys Sohn Boolie stellt daraufhin gegen den Protest seiner Mutter einen Chauffeur ein. Der schwarze Hoke, Anfang sechzig und ebenfalls verwitwet, soll von nun an Miss Daisy zur Synagoge, zur Bücherei und zu ihren wöchentlichen Mah-Jongg-Partien fahren. Die 72-Jährige, der der Unfall äußerst peinlich war, wehrt sich zuerst standhaft gegen die Bevormundung ihres Sohnes. Sie weigert sich, auf der Rückbank ihres Wagens Platz zu nehmen, und ignoriert den Chauffeur. Mit Beharrlichkeit gelingt es Hoke eines Tages, Miss Daisy von seiner Nützlichkeit zu überzeugen, als sie sich allein zu Fuß zum nächsten Lebensmittelgeschäft aufmacht und er ihr in dem nagelneuen Hudson folgt und sie zum Mitfahren einlädt…
Soweit so gut. Aus der anfänglichen Abneigung entwickelt sich über die Jahre Freundschaft. Ungewöhnlich in einer Zeit in der die Rassentrennung noch ein Thema ist. Als Miss Daisy später an Demenz erkrankt und ihr Haus verlassen muss, bleibt Hoke sie nur gelegentlich im Pflegeheim zu besuchen.
Der Film ist meiner Meinung fantastisches Hollywood und eine Hommage an die Freundschaft und das Anderssein. Für ihre Rolle als Miss Daisy gewann Jessica Tandy einen Oscar®. Zudem wurde der Film als Bester von der Academy ausgezeichnet und konnte ’90 zwei weitere Oscars® für bestes adaptiertes Drehbuch und Make-Up abräumen. Mit drei Golden Globes bedacht, gehört Miss Daisy und ihr Chauffeur schon heute zu den Klassikern der Filmgeschichte. Musikalisch setzt Hans Zimmer mit dem Score Akzente, die den Wiedererkennungswert ausmachen. Dies brachte ihm eine Grammy Nominierung.