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Digi-TV mit Plasma-, LCD- oder lieber O(LED)-Fernseher gucken?

Dienstag, den 28. April 2009

crime TV reloadedImmer mehr "HD ready (1080p)" Flachbildschirme finden den Weg ins heimische Wohnzimmer. Dabei steckt HDTV in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Mit einer Handvoll frei-empfangbaren HD-Sendern wie arte HD, ANIXE HD und den Promotionskanälen Simul HD und Astra HD+ ist das Angebot überschaubar. Aber selbst diese Sender sind nur über DVB-S ohne Einschränkung zu empfangen, da der Satellitendirektempfang keine all zu großen Anforderungen an die Infrastruktur stellt. Wer einen Kabelanschluss hat, muss oft erst mal digitalisiert werden. Die Bandbreite ist bei diesem Übertragungsweg zudem limitiert. Und so scheint Free to Air TV versus HDTV fast ein Jahr nach erscheinen der Kolumne weiterhin Thema zu sein. Obgleich ich an dieser Stelle gleich eine kleine Korrektur nachreichen möchte: Im europäischen Ausland sind die Programminhalte nicht zwangsweise gebührenpflichtig sondern lediglich wegen der Lizenzen grundverschlüsselt. Komischerweise greift die EU da nicht ein. Eigentlich soll ja jeder Europäer uneingeschränkt Zugang zu Informationen jeglicher Art haben. Im TV-Geschäft strebt man das selbsternannte Ziel "Europa ohne Grenzen" kurzfristig wohl nicht an. So bleibt die Reichweite der Fernsehinhalte auf die jeweiligen Länder beschränkt.

 
SAMSUNG LED TV 2009 Promotion,
bereitgestellt von YouTube™

Aber zum Thema: Das Digitalfernsehen und die wichtigsten Übertragungswege habe ich ja bereits vorgestellt. Heute sind die "Flachmänner" dran und ich verspreche, es nicht all zu technisch zu machen. Dennoch irgendwann im HD-Zeitalter solltest auch Du Dich für einen Flachbildschirm entscheiden. Und diese Entscheidung finde ich persönlich richtig schwer! Denn die Hersteller übertreffen sich mit ihren "Produktinnovationen" und technischen Gimmicks. Dabei bezeichnen oft die unterschiedlichen Herstellerbegriffe gleiche Features. Grundlegend gibt es drei konkurrierende Flats: Plasma-, Flüssigkristall– (LCD) und Leuchtdioden-Bildschirme (LED evaluiert OLED). Erstere spielen im heutigen Massenmarkt kaum noch eine Rolle, da sie viel Strom verbrauchen. Anfangs waren sie die Referenz für Auflösung, Farben- und Kontraste und ab einer Größe von 37" (93 cm) zu haben. So schaffen Plasma-Panels heute ein Kontrastverhältnis von bis zu 500.000:1 High-End, die LCDs standardmäßig "nur" 80.000:1 manchmal 100.000:1. Dennoch: Die LCD-Fernseher haben sich am Markt etabliert. Sie erlauben auch kleine Größen ab 19" (48 cm) und sind wesentlich preisgünstiger als Plasma-TVs. Mittlerweile gibt es sogar riesige 70" (178 cm) Geräte. Und bei entsprechendem Geldbeutel sind auch bei LCD-TVs heute Kontraste bis 200.000:1 drin. Größter Nachteil der LCD-Panels ist die Bewegungsunschärfe. Diese ist deutlicher als bei Plasma-TVs und fällt besonders bei schnellen Bewegungen durch "Verwischen der Bilder" ins Auge. Die 100/120-Hz- bzw. 200/240-Hz-Technik soll u. a. dieses Problem durch Berechnen und Einfügen von Zwischenbildern beheben. Außerdem haben LCDs eine hohe Wärmeentwicklung, was nicht gerade energieeffizient ist.

Nun fragst Du Dich sicher "Ja und welchen Flachbildschirm hast Du?" Antwort: Keinen! Ich gucke weiter in meine gute "Röhre". Und solange HDTV nicht richtig durchstartet, bleib ich auch dabei. Denn weder Plasma- noch LCD-TVs haben mich überzeugt. Ohne vielfältige HDTV-Inhalte macht "HD ready (1080p)" keinen Sinn. Also warte ich gleich auf die nächste Generation: Die OLED-Fernseher. Ein Upgrade von Röhre zu OLED fände ich richtig geil, die Abkürzung steht nebenbei für engl. "organic light emitting diode". Die Vorstellung eines organisch-lebenden Fernsehers fasziniert mich. Es lebe das 21. Jahrhundert. Denn im Gegensatz zu Plasma und LCD kann OLED Farben emittieren und nicht nur filtern. Kontraste im Verhältnis von über 1.000.000:1 sind im Moment schon realisierbar. Vorteilhaft ist auch der Stromverbrauch, denn die OLED-TVs kommen ohne Hintergrundbeleuchtung aus, da sie selbst leuchten. Der bisher einzige OLED-Fernseher heißt XEL-1, ist 11" (28 cm), kommt von SONY und nichts für "Geiz ist geil"-Freaks. Mein Lieblingshersteller SAMSUNG hat angekündigt und versprochen, in 2010 die ersten 32" (81 cm) OLED-TVs auf den Markt zu bringen. Wer nicht warten will, kann auf die Pre-Evolution – die LED-Panels ausweichen. Die Koreaner haben vor Kurzem ihre neue LED-TV 2009 Serie vorgestellt. Ab der Serie 7 jetzt sogar mit Medi@2.0-Funktionen für die Nutzung ausgewählter Internetinhalte.

 
Lady Antebellum: Need you Now,
bereitgestellt von YouTube™

Nach soviel Technik-Kram zünde auch ich bei den amazon.de Musiktipps die nächste Evolutionsstufe Cool. Ab heute sind es die MP3-Tipps. Denn der weltgrößte Onlinebuchhändler hat sein Produktportfolio um MP3-Stuff erweitert.

So bleibt mir nur noch zu schreiben: Leute holt die Cowboy-Stiefel raus, hier kommt Lady Antebellum – richtig, nicht Lady GaGa! Wer sich das Album mit 11 Tracks saugen will, es ist seit 14. April 2009 ganz frisch bei amazon.de im MP3-Format, 256 kbps – abspielbar auf iPod® und allen MP3-Playern für 9,98 Euro verfügbar.

Für alle Golden Girls Fans noch eine traurige Nachricht: Bea alias Dorothy erlag am Samstag im Alter von stolzen 86 Jahren einem Krebsleiden. Bea, danke für sieben fantastische Golden Girls Jahre, als Dorothy bleibst Du uns für immer unvergessen.

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Fernsehen ade – es lebe das Internet!

Freitag, den 26. September 2008

crime TV reloadedFernsehmacher haben es heute richtig schwer. Echte Innovationen gibt es in unseren schnelllebigen Zeit nur noch im World Wide Web. Das behaupte ich einfach mal Smile. Und ich weiß als WWW-Medienmacher, wovon ich spreche. Nehmen wir zum Bleistift YouTube, eine Plattform für das eigene Ego. Jeder kann sich dort selbst darstellen und mit Kreativität von seinem Leben berichten. Oder einfach die neuesten Musikvideos und Film-/TV-Trailer anschauen. YouTuber können kommentieren oder gleich eigene Video als Antwort posten. So entsteht ein Socialnetwork, welches seines Gleichen sucht. Denn die Nutzer geben freiwillig ihre Kontakte und Interessen preis. Lange waren konservative Print- und audiovisuelle Medien damit beschäftigt, genau diese Informationen vom Leser bzw. Zuschauer zu bekommen. Bei jedem cleveren Geschäftsmann blinken da die $-Zeichen in den Augen. Google hat das YouTube-Potential bereits 2006 erkannt und kaufte es bekanntlich für schlappe 1,65 Mrd. US-Dollar (1,13 Mrd. Euro). Ein Schnäppchen-Preis verglichen mit den monatlichen Folgekosten von 1,2 Mio. Euro (geschätzt) für den YouTube-Traffic. Ob sich das Investment amortisiert und rechnet, wird man erst in einigen Jahren sehen.

Fakt ist, dass man heute als kreativer Medienjunkie an YouTube nicht wirklich vorbeikommt. Das Kontrastprogramm ist passives Langeweile-TV. Trotz digitalem Satellitenfernsehen langweilt mich fernsehen. Ich finde 2008 ist es sogar, was den Informationsgehalt angeht, noch schlimmer geworden. Man muss ja regelrecht nach interessanten populärwissenschaftlichen Sendungen suchen. Und die Laufen zu allem Überfluss meist ganz spät in den Mitternachtsstunden auf Spartensendern wie 3sat, arte oder Phoenix. Aber auch mit dem Unterhaltungsprogramm kann man eigentlich nur noch gefrustet sein. Ich möchte hier keine Sendungen unnötig abwatschen, aber würden Serien wie House und Medium nicht mehr laufen, könnte ich meine Glotze entsorgen. Und sind wir doch mal ehrlich: Auch Quotenbringer wie CSI haben extrem nachgelassen. Mit jeder weiteren Season habe ich das Gefühl, man will die persönliche Ekelgrenze des Zuschauers immer mehr ausreizen. Krass aber je mehr Maden die Augenhöllen ausfressen, desto besser… Von deutschen Entertainment-Formaten à la Sozialfahnder, Kommissare & Co. im Einsatz ganz zu schweigen. Da fällt mir echt nichts mehr zu ein.

Amy Macdonald: This is the LifeKritiker könnten jetzt meinen: "Basti, dann schnapp Dir zur Abwechslung mal wieder ein gutes Buch und lass die Glotze aus!" Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen, wenn ich nicht so ein Lesemuffel wäre – besonders mit Romanen und Novellen kann ich so gar nichts anfangen. Und immer Fachliteratur zu lesen, ist auch langweilig ohne Spaßfaktor. Also bleibt als Ausgleich nur meine zweite große Leidenschaft die Musik – dieser bin ich seit spätestens meinem fünften Lebensjahr erlegen. In den 80ern nannte man die Erforschung und eigene Wahrnehmung von Vibes "Musiktherapie". Mit Begeisterung nahm ich diesen Musik-Exkurs wahr, bis er aus Kosten- & Interessensgründen eingemottet wurde. An mir hat es ganz sicher nicht gelegen, denn mein Dank geht noch immer an Frau Dr. H. Ohne sie, hätte ich nie soviel über Musik und ihre Wirkung auf den Menschen gelernt!

Diese frühen musikalischen Einflüsse haben mich bis heute begleitet. So bin ich stets auf der Suche nach guter alten und neuen Musik. Und während Miley Cyrus Breakout wahrscheinlich nur für kurzweilige musikalische Unterhaltung bei mir sorgen wird, hat IMHO This is the Life der Schottin Amy Macdonald, dass Potential ein Albumklassiker zu werden. Die eingängigen Ohrwurm-Vibes und Amys Stimme erinnern mich irgendwie an Dolores O’Riordan, Frontfrau von The Cranberries. Das finde ich richtig gut – This is the Life ist deshalb heute mein amazon.de Musiktipp. Update: Nur wenige Stunden nachdem ich This Is the Life empfohlen habe, mir gefallen wirklich alle Songs :happy_tb:, ist der amazon-Preis um drei Euro auf 23,99 Euro gestiegen. Unglaubliche Abzocke oder einfach nur Zufall? Derzeit ist das Album bei amazon nicht auf Lager. Interessenten können nur auf die 2007-Version ausweichen – da fehlt aber The Road to Home. Wer absolut nicht warten möchte: iTunes ist Dein Freund.


Amy Macdonald: Poison Prince,
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Free to Air TV versus HDTV in Deutschland?

Donnerstag, den 15. Mai 2008

crime TV reloadedBei uns Zuhause haben wir kürzlich den Fernsehempfang digitalisiert. Wir upgradeten von analogem Kabelfernsehen auf digitales Satellitenfernsehen (DVB-S). Und ich staunte nicht schlecht, wie viele Sender dank ASTRA und den deutschen Sendeanstalten auf einmal ‚Free to Air‘ zu empfangen waren. Bedenkt man, dass DVB-S seit etwa zehn Jahren verfügbar ist, bedaure ich schon, nicht früher umgestiegen zu sein. Sei’s drum – nun ist es da: Das Digitalfernsehen. Und für Alle, die es noch nicht mitbekommen haben, ‚Free to Air‘ (FTA) bezeichnet die Eigenschaft eines Radio- oder Fernsehprogramms, unverschlüsselt empfangen werden zu können. Womit ich auch gleich beim crime TV Thema wäre. Seit meinem Umstieg beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema. Aber der Reihe nach. Grundsätzlich gibt es drei Übertragungswege von Digital Video Broadcasting (DVB) dem Standard für digitales Fernsehen: –S (Satellite), –C (Cabel) und –T (Terrestrial). Daneben gibt es noch –H (Handheld), –IPI / -IPTV (Internet Protocol Infrastructure), –RC (Return Channel), –SI (Service Information) und –SH (Satellite Handheld). Auf die erweiterten Varianten möchte ich hier nicht weiter eingehen. Sollten Sie noch kein Digitalfernsehen haben, können Sie frei wählen zwischen DVB-S, DVB-C oder DVB-T. Welche Empfangsart für Sie die Beste ist, hängt von vielen Faktoren ab bspw. wo Sie wohnen, welche Zusatzdienste Sie nutzen wollen oder ob Sie überhaupt freie Sicht auf einen ASTRA Satelliten haben. Die Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen.

Ich empfehle natürlich DVB-S, klar und habe dazu folgenden ASTRA Promotrailer bei YouTube.de gefunden:

Der Spot zeigt eigentlich sehr gut die Vorzüge von DVB-S gegenüber anderen DVB-Empfangsarten. Aber egal für welche Sie sich entscheiden, Sie müssen nichts überstürzen. Eigentlich sollte das Analogfernsehen zum 1. Januar 2010 und das Analogradio zum 1. Januar 2015 abgeschaltet werden. Geht es jedoch nach den Plänen der Bundesregierung werden diese Fristen noch mal verlängert. Warum aber geht die Digitalisierung in Deutschland so schleppend voran? Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Einen geben der Politik die Schuld, Zweite machen die Landesmedienanstalten verantwortlich, ja und das Kartellamt soll auch nicht ganz unbeteiligt sein, meinen wieder Dritte. Fakt ist, lt. Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer bei ASTRA Deutschland, dass die Fernsehveranstalter selbst entscheiden, wann sie mit der analogen Abstrahlung aufhören! Die Politik hat also wenig zu melden. Im Moment sind nach dem aktuellen ASTRA Satellitenmonitor für 2007 insgesamt 15,6 Millionen Haushalte in Deutschland digitalisiert. Dies entspricht einer Digitalisierungsquote von 59,2%. Deutschland ist von den 23 analysierten Ländern damit fast Schlusslicht in Europa. Schlechter war nur noch Slowenien mit 58,6%.

Komm ich zum HDTV – dem High Definition Television. Auch hier ist Deutschland weitabgeschlagen, denn außer ANIXE HD und dem ASTRA HDTV Promo-Kanal gibt es im Moment keine frei empfangbaren HD-Sender. Wer Premiere-Abonnement ist, kann mit den Sendern Premiere HD und Discovery HD Premiere in hochauflösender Qualität genießen. Das war’s an deutschen HD-Kanälen. Was nützen da all die „HD ready“-Fernseher und -Receiver bei limitiertem HD-Senderangebot? Vergleiche mit dem österreichischen ORF, die zur Fußballeuropameisterschaft nun regulär den HD-Betrieb aufnehmen, finde ich unangebracht. Und auch ein Vergleich mit dem Programmangebot aus der Schweiz hinkt. Denn sind wir doch mal ehrlich: Deutschland hat den größten Free to Air-Markt in Europa. Würden wir wie unsere Nachbarn die Programminhalte gebührenpflichtig verschlüsseln, möchte ich ja mal den Aufschrei in deutschen Wohnzimmern hören! Kritik ist trotzdem angebracht, denn soll mir doch mal Einer erklären, warum bspw. der WDR ganze zwölf Frequenzen für die Regionalprogramme unterhält ein HD-Kanal aber nicht drin ist? Wohlgemerkt erfolgt eine regionale Programmierung für täglich etwa eine halbe Stunde – ansonsten ist das Programm Apocalytica - Cult (Special-Edition)identisch. Ich kenn jetzt nicht genau die ASTRA-Preise, ein Kanal soll aber für gut eine Million Euro im Jahr zu haben sein. Na ja, irgendwo müssen die GEZ-Gebühren bleiben.

Bis Deutschland komplett digital ist, ist es noch ein weiter Weg. Aber auch wenn es mit digitalem SDTV und HDTV länger dauert, ist mir das allemal lieber, als einen – in sich geschlossenen von wenigen Anbietern bestimmten – Fernsehmarkt zu haben. Kein anderer Fernsehmarkt, mal abgesehen von den Staaten und Kanada, hat eine so große frei empfangbare Sendervielfalt wie Deutschland. Natürlich hat man in Übersee schon längst digitalisiert. Es ist aber nicht alles Gold was glänzt, denn dort drüben sind die Länder des Pay-TV! Bei Ihrem nächsten Urlaubstrip können Sie gern mal nach Free to Air-Programmen suchen… Und in der Zwischenzeit das Kultalbum Cult von Apocalyptica einlegen – mein heutiger amazon.de Musiktipp. Achtung: Nicht unbedingt ein Tipp für Softies!

Quelle: u. a. DrDish Television, DrDish Magazin – 08/2008.

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Hartz 4-TV nonstop! – Das Fernsehjahr 2007

Mittwoch, den 2. Januar 2008

crime TV reloadedIn 2007 strahlten die deutschen TV-Sender wohl eines der muffigsten Programme seit Bestehen von tvnewz.de aus. Selten habe ich mich beim Fernsehen so gelangweilt. Mal abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen – dazu aber später. Und um Eines gleich vorweg zu nehmen: Die Überschrift meiner crime TV Kolumne soll niemanden diffamieren! Ich hätte auch gut „Hausfrauen/-mann-, Rentner-, Prekariat-TV“ oder einfach „Langeweile-TV“ schreiben können. Egal welche Überschrift – es bleibt TV-Trash! Der Reichweite zuliebe, habe ich mich aber für das vermutlich auch in 2007 meistüberstrapazierte Wort Hartz 4 entschieden.

Brothers & Sisters - Emmy-prämiert ohne ZuschauerNun hatte ich Gelegenheit, das TV-Programm 2007 im Rückblick mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und was ich da so gesehen habe, war wirklich keine Unterhaltung sondern einfach nur Langeweile! Da gab es neue deutsche Formate, die waren sooo populär, dass ich mich nur dank den Kollegen von QuotenMeter.de und DWDL.de überhaupt an deren Titel erinnern konnte :) . Ob nun Sasha – Die Show, Verrückt nach Clara, KDD "“ Kriminaldauerdienst, Allein unter Bauern, Familienanwältin, Survivor oder Alles Betty! – hier nur stellvertretend genannt – sie vielen Alle gnadenlos beim Publikum durch. Zu recht? Aber auch für einstige Quotenbringer und Neuauflagen lief es schlecht – so bspw. für Schillerstraße, Verliebt in Berlin, Alles Atze oder Im Namen des Gesetzes. Ich höre jetzt schon böse Zungen lästern, „ist ja auch kein Wunder, sind ja alles deutsche Produktionen“. Das stimmt, aber auch US-Newcomer waren oft nur große Flops. Mit Serien wie Jericho, The Unit, Weeds, Rom oder Brothers & Sisters wollten die Sender Quote machen, die Betonung liegt auf „wollten“, mehr nicht.

Nun könnte man meinen, wie einseitig – ich sehe hier keine Flops bei den öffentlich-rechtlichen sind ja alles Formate privater Sender. Stimmt, die genannten Formate sind von den privaten Sendern – nun bin ich aber auch nicht unbedingt ein Experte für öffentlich-rechtliches Fernsehen. Denn sind wir doch mal ehrlich, Innovationen gab es bei den Öffentlichen vielleicht vor 20 Jahren. Seitdem wird meist nur von den Privaten abgekupfert. Politiker und selbsternannte Medienwächter reden zwar oft vom Bildungsauftrag, und begründen damit die GEZ-Gebühren, gesehen habe ich davon in 2007 aber nicht viel. Nur weil man einige (Politik)talk-Shows wie Anne Will, Hart aber Fair, Kerner, Beckmann, Riverboat oder Maybrit Illner im Programm hat, heißt das für mich noch lange nicht, dass man einen Bildungsauftrag erfüllt hat. Andauernd über Missstände wie Kinderarmut, Hartz 4, verpassten Mindestlohn, Migrationsprobleme und unser Bildungssystem zu reden und reden und reden, macht die ganze Sache nicht besser! Ergänzende Pseudo-Dokus zum Thema „Der Hartz 4-Haushalt und die Schuldenfalle“ sind zwar unterhaltend, bildungsrelevant aber kaum. Mittlerweile gibt’s die zusammen mit Tier-, Impro- und Koch-Dokus kostenfrei bei VOX & Co. Grübel, grübel. Und wem das immer noch nicht reicht, der kann sich ja von diversen Casting- & Soap-Shows sowohl bei den Privaten als auch Öffentlichen langweilen lassen.

Ohne US-Serien wie Boston Legal, Dr. House oder Monk wäre das Free-TV 2007 wohl kaum zu ertragen gewesen. Deswegen ist man in 2007 (mal wieder) nicht wirklich an VOX und RTL vorbeigekommen. Für Popcorn-TV sind die Sender genau richtig. Will man beim Fernsehen was lernen, sollte man 3sat oder Phoenix einschalten. Die bieten meiner Meinung nach das beste Infotainment-Programm und nehmen den Bildungsauftrag wirklich ernst. Hoffen wir, dass 2008 ein interessanteres abwechslungsreiches Programm für uns Alle und crime TV auf dem Plan steht…

Al Bano & Romina Power: Italienische Momente
In eigener Sache: Ich wünsche allen Lesern und Besuchern von tvnewz.de ein gesundes neues Jahr 2008. Seit Neujahr werden nun alle Verbindungsdaten von Telefon, Handy, eMail + Internet protokolliert und für sechs Monate auf Vorrat gespeichert. Darin sehe ich eine Verletzung meiner Privatsphäre und habe zusammen mit 30.000 Menschen Verfassungsbeschwerde gegen die Speicherung aller Verbindungsdaten beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Mehr Informationen zum Thema unter vorratsdatenspeicherung.de. Trotz Protokollierung ;) habe ich natürlich wieder einen amazon.de Musiktipps für Sie vorbereitet. Beim Stöbern bin ich auf die Compilation Italienische Momente des italienisch-amerikanischen Duos Al Bano & Romina Power gestoßen. In den 80ern feierten die Beiden ihre größten Erfolge. Gern erinnere ich mich dabei an meine Kindheitstage – wo die Songs quasi in Dauerrotation im Radio liefen. Meine Favoriten sind Quando un amore se ne va und Ci sarà .

Brothers & Sisters Screenshot (c) by popmatters.com – thanks. All rights reserved.

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crime TV – Beinhart!

Sonntag, den 1. April 2007

crime TV reloadedMeister RöhrichEckhard, ich glaub die Russen sind da. – Meister Röhrich hat das im Film Werner schon 1990 geahnt. Daher wundert es heute niemanden, wenn der russische Gaskonzern Gasprom in den deutschen Medien mitmischen will. Mit einem Engagement bei Schalke 04 hat der Gasmonopolist längst seine Chancen wahrgenommen, auf dem deutschen Medienmarkt Präsens zu zeigen. Und das nicht nur im Fernsehen. Selbst Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat mit seiner umstrittenen Beratertätigkeit für den Konzern, die Marke Gasprom in Deutschland extrem populär gemacht. Von der Entscheidung zum Bau der Ostsee-Gaspipeline mal ganz abgesehen. Diese bindet uns über Jahre an Russland. Denn kein Investor will sein investiertes Geld in der Ostsee absaufen sehen.

Und überhaupt scheint sich die deutsche Medienlandschaft im Ausverkauf zu befinden. Viele Radiosender sind ja schon längst von der Globalisierung erfasst. Ob nun RTL oder NRJ – ausländische Investoren sind beteiligt. Und beim Fernsehen sieht es ähnlich aus: Im Kampf um ProSiebenSat.1 Media bekommt die Sendergruppe nach German Media Partners (GMP) und dem US-Investor Haim Saban mit Permira und Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) wieder neue ausländische Investoren. Permira ist ein britisches, Kohlberg Kravis Roberts & Co. ein amerikanisches Private Equity Unternehmen.

Bild (c) Constantin Film – thanks.

Aber auch die Telekommunikationsbranche kommt unter den Hammer. Wenn sich der russische Konzern Sistema wie geplant bei der Deutschen Telekom einkauft, haben sie gleich noch einen multimedialen Zugang zum deutschen Endverbraucher. Sistema kann dann mitbestimmen, was mit dem Geld im Konzern passiert. Mit Sicherheit stehen ordentliche Dividendenforderungen à¡ la M2 Capital vor Zukunftsinvestitionen. Hintergrund: Der US-Hedgefonds M2 Capital fordert von der deutschen CeWe Color in diesem Jahr eine Sonderausschüttung an Dividenden zwischen 37 Mio. und 120 Mio. Euro. Der CeWe Color Vorstand will jedoch das Geld lieber im Konzern für Investitionen belassen. Nun ist ein endloser Streit zwischen den Kontrahenten entbrannt…

Aber auch die Streitigkeiten beim Airbus-Mutterkonzern EADS werden mit einer Beteiligung russischen Kapitals keine Erleichterung für das ohnehin durch Negativschlagzeilen gebeutelte Unternehmen sein. Sollten sich auch die Russen an der selbsternannten Europa AG beteiligen, hat der Konzern noch mehr Probleme. Denn im Machtkampf um die Produktionsstandorte befinden sich doch schon Frankreich und Deutschland… :) . Und nach der Überhitzung des amerikanischen Immobilienmarktes sind nun auch die Deutschen dran. US Private Equity Unternehmen, besser bekannt als Heuschrecken, sind auf Einkaufstour und kaufen den deutschen Wohngebäudemarkt leer. Berühmtestes Pressebeispiel ist die Stadt Dresden, die mit einem Schlag ihren gesamten Wohnungsbestand (rund 48.000 Wohnungen) für 1,7 Mrd. Euro an die US-Investorengruppe Fortress veräußert hat. Nun müssen sich Mieter bundesweit mit überhöhten Mieten und Mietnebenkosten rumärgern. Und das ist kein Aprilscherz.

Anne Murray: All of Me

Nach dem großen Erfolg des amazon.de Musiktipps der letzten Ausgabe wird er künftig fester Bestandteil von crime TV. Heute musste ich schon ein bisschen im CD Archiv wühlen und empfehle Anne Murray und ihr Album All of Me als einen echten Klassiker. In Deutschland werden Anne wahrscheinlich die Wenigsten kennen. Wohl aber ihre größten Hits: Mit Snowbird, Daydream Believer oder auch You Needed Me mischte sie in den 70ern die Charts auf. Und in den 80ern legte sie mit Now and Forever (You and Me) nach. Anne macht seit fast 40 Jahren County- und Popmusik. Ihr erstes Album What About Me erschien bereits 1968.

Auf All of Me singt Anne außer ihren Hits auch Evergreens der Musikgeschichte: As Time Goes By aus Casablanca, Over the Rainbow aus Der Zauberer von Oz oder Chaplins Smile um hier nur einige Tracks der Playlist zu nennen. Auf dem Markt gibt es mehrere Compilations, jedoch sind die meist unvollständig. Deshalb: Wenn schon Greatest Hits of Anne Murray dann All of Me!

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Fernsehen, fast ohne mich!

Freitag, den 21. April 2006

crime TV reloadedHöchste Zeit mal wieder eine crime TV Kolumne nachzulegen. Nur leider war in den letzten Wochen das TV-Programm nicht gerade ein Volltreffer. Im Gegenteil: Langeweile war da bei mir angesagt, denn es läuft ja immer derselbe "Quark mit Soße". Denn ich interessiere mich weder für Telenovelas, Chart-Shows, Pseudo-Gerichts- und Personalhelp-Shows noch für sonstige Casting-Shows, um darüber kritisch und seriös genug berichten zu können. All das habe ich nicht gesehen! Obwohl ich gestehen muss, ja ich habe Heidi Klums Germany's Next Topmodel Show mir auszugsweise rein gezogen. So schlecht fand ich's dabei gar nicht. Ich habe mich sogar herzlich darüber amüsiert, wie die Medienwächter und Politiker mit ihren Äußerungen zum "Schlankheitswahn" die Quote der Sendung gleichermaßen ankurbelten. Heidi, du hast es echt drauf und dafür liebe ich dich. Denn welche PR könnte besser sein? An dieser Stelle möchte ich kein Geheimnis draus machen, dass ich 1,87 groß bin und bei 78 kg Kampfgewicht :dry_tb: die Reißleine gezogen habe. Nun habe ich mich auf 66 kg runter gemogelt. Unterliege ich deswegen gleich dem Schlankheitswahn? Ganz ehrlich: Ich kann es nicht zu 100 Prozent ausschließen. Eins weiß ich aber genau: Ich habe es für mich und niemand Anderen getan! Und ich fühle mich wohl und nur das zählt. Meine Kilos sind auch nicht von heute auf morgen gepurzelt, sondern im Verlauf des letzten halben Jahres. Also absolut kein Grund zur Panik. Heidis Show war da für mich nur eine kurze Unterhaltung ohne jegliche Einflüsse auf mein Essverhalten. Wer da mehr Auswirkungen rein interpretieren kann, scheint wirklich ein Problem mit seinem Gewicht zu haben…

Ansonsten verbringe ich meine Fernseh-Freizeit natürlich wie gewohnt mit Crime – dies steht auch für den Namen crime TV. Bei mir auf dem Programmplan waren und sind in der aktuellen TV-Season die Erstausstrahlungen von Law & Order, Crossing Jordan, Cold Case, Missing, Medium, CSI und Spin CSI: NY. Die beste Serie seit langem ist aber Monk für mich. Erst verhältnismäßig spät bin ich auf die Serie mit Hauptdarsteller Tony Shalhoub aufmerksam geworden. Monk ist einfach besser als die anderen Serien. Bei Monk stehen Adrians Phobien und die menschlichen Unzulänglichkeiten im Mittelpunkt. Ich bin mir sicher, dass jeder Zuschauer die ein oder andere Marotte und Tick bei sich wieder entdecken kann. Zum Bleistift trifft das mit der Zahnbürste und dem heißen Wasser bei mir voll zu. Auch wenn ich eine elektrische Zahnbürste nutze, spüle ich den Kopf grundsätzlich vor dem Putzen mit heißem Wasser ab! Verrückt oder? Und es gibt noch einige Eigenarten, die Sharona nicht selten nerven, die ich auch wie Adrian mache. Aber bevor Sie sich jetzt um mein seelisches Wohl sorgen und einen Psychiater rufen, mir geht es gut und ich kann gut damit leben. Aber genau deswegen mag ich die Serie so. Bei den anderen Serien steht meist nur die Gewalt im Focus. Menschen werden entführt, missbraucht, abgestochen, oder was weiß ich und zum Teil dann auf bestialische Weise getötet. Und obwohl die Fälle den Tathergang akribisch beleuchten; sie meist aufgeklärt werden und den Täter überführen, verleihen sie der Gewalt eine nie da gewesene Faszination! Nicht zuletzt auch wegen der sehr gut gemachten Computereffekte besonders im CSI Franchise. Ich gehöre zwar nicht zu den Menschen, die die Auffassung vertreten, dass solche Serien zu Gewalttaten verführen, sie können aber bei einem instabilen Gemütszustand eine perfekte Vorlage liefern! So sehe ich das auch bei Ego-Shootern. Denn wenn ich meine tägliche Dosis Crime konsumiert habe, laufe ich schon mal unbewusst durch unser Haus und singe: "Yup und dann schneide ich mit dem Messerchen dein Brustkorb auf, knick knack. Wenn's mir bewusst wird – habe ich gleich wieder was zum Nachdenken und Philosophieren.

Mary J. Blidge: The Breakthrough (New Version)Zum Schluss heute ein Musiktipp: Mary J. Blidge und ihre neue Single One aus dem Album The Breakthrough. Wenn Sie das Original von U2 gemocht haben, werden Sie die Coverversion lieben. Bei mir läuft der Track in Dauerrotation. Denn Musik hören ist ja auch ein netter Ausgleich zum eher schwachen TV-Programmangebot. Da gibt's mal wieder was auf die Ohren und schont die Augen :) – SUPER! Last but not least: Happy Birthday, Majesty (zum 80. Geburtstag von Queen Elisabeth II.)!

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TV-Kolumnisten auf Abwegen!

Freitag, den 20. Januar 2006

crime TV reloadedAls crime TV Kolumnist verfolge ich natürlich mit großem Interesse auch die Kolumnen der Kollegen im Netz. So versuchen die Schreiber von Teleterror, Meine 5 Minuten Ruhm oder auch Weisheiten, um hier nur einige stellvertretend zu nennen, das TV-Geschehen mein eigener Meinung zu kommentieren. Dabei endet das allzu oft in Diskreditierung von Zuschauergruppen. So hat jeder dieser Kolumnisten seine spezielle Zielgruppe: Der Eine schießt sich in Regelmäßigkeit auf Arbeitslose und Hausfrauen ein, der Zweite führt unsere pubertierenden Kiddies als lebende Zombies vor und letzterer offeriert mit seinen Weisheiten den Puls der Zeit. Nicht das sie mich missverstehen: Ich schätze die Arbeit meiner Kollegen, die hier ihre Freizeit investieren. Ob ich sie deswegen gut finden muss, lass ich mal offen lassen. Gelungen finde ich Johannes Boss sendungsbewusstsein.

Fakt ist, egal welche TV-Kolumne Sie Online gern lesen, sie sollte meiner Meinung nach nicht auf Kosten der Zuschauer geschrieben sein. Bissig hin oder her! Eine gut gemachte Kolumne sollte immer offen und frei von Vorurteilen sein. Mit Behauptungen, dass "Telenovelas für depressive Menschen konzipiert seien", wird man wohl kaum die Lesergunst gewinnen können. Ebenso Hausfrauen und -männer als "Telefon-Call-In Zielgruppe" zu sehen, finde ich auch nicht gerade überzeugend. Ob jemand, der bei einer bestimmten TV-Sendung mitwirkt, deswegen gleich "zurückgeblieben" ist, mag ich auch nicht zu beurteilen. Und das Hain Saban Erfinder des DALLAS Themes ist, halte ich auch für ein großes Gerücht :).

Sie sehen: Manchmal ist es gar nicht so einfach, anspruchsvollen Lesern gerecht zu werden. Nun ist es an Ihnen zu urteilen, was Sie lesen wollen. Ich für meinen Teil, werde auch in Zukunft weiter kritisch für Sie unterwegs sein und nicht auf jeden gut platzierten Marketing-Gag der Medienmacher reinfallen. Denn ein Format kann immer nur so erfolgreich wie sein Feedback darauf sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kritiker positiv oder negativ werten. Selbst eine Flop-Sendung wird dadurch zum Quotenhit gepuscht. Sobald man darüber spricht und schreibt haben die Vermarkter schon gewonnen – einer der einfachsten ökonomischen Grundsätze. Denken Sie mal in aller Ruhe kritisch drüber nach…

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Unabhängigkeit der Marktkonzentration

Dienstag, den 10. Januar 2006

crime TV reloadedEs ist schon erstaunlich: Seit Beginn der TV-Season 2005/2006 drängen immer mehr Seiten mit TV-Themen ins Netz. Neben etablierten Größen versuchen nun auch kleine Anbieter am Online-Markt mitzumischen. Könnte man zumindest meinen. Doch beim genaueren Hinsehen werden die neuen Seiten meist aus einer Hand ins Leben gerufen, Kooperationen mit anderen Webseiten geschlossen und ein Contentrecycling betrieben. So findet man dann auch all zu oft seitenübergreifend identische Inhalte.

Journalistisch betrachtet geht dabei die Unabhängigkeit und Individualität jeder einzelnen Webseite verloren. Das finde ich persönlich bedauerlich, denn interessierte User werden nur noch aus einem Pool mit Informationen versorgt. tvnewz.de strotzt diesem Trend und wird auch 2006 alles dafür geben, unabhängig zu bleiben und Akzente zu setzen. Mit innovativen neuen Ideen gilt es sich immer wieder neu zu erfinden "“ eben ganz wie die Fernsehmacher selbst.

Was den meisten Online-Redaktionen recht und billig, ist bei den großen TV-Sendern schon seit Jahren auf der Tagesordnung. Auch wenn man sich kaum erinnern mag: Im Entstehungsstadium der heutigen Fernsehwelt waren Sender und Programme weitestgehend unabhängig. Es ist wohl den Zwängen der Marktwirtschaft zu verdanken, dass anno 2006 wenig davon geblieben ist. Fernsehsender haben sich zusammengetan und existieren nur noch als Holding bzw. Group. Populärstes Beispiel ist wohl der Zusammenschluss von ProSieben und sat.1 zur ProSiebenSat.1 Media AG.

Und da wird es für crime TV interessant. Sicher ist auch Ihnen nicht entgangen, dass Axel Springer ProSiebenSat.1 Media übernehmen will. Nur hat man wohl bei der Kalkulation nicht die Rechnung mit der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) gemacht. Diese fordert einen unabhängigen Programmbeirat mit wirtschaftlicher Entscheidungskompetenz, um die Übernahme abzuwinken. Dazu muss man wissen, dass Axel Springer mit der BILD journalistisch bereits das wirtschaftliche Meinungsmonopol im deutschen Zeitungsmarkt hat. Die BILD ist das größte Boulevardmagazin Deutschlands und für Springer eine sprudelnde Geldquelle. Dass Axel Springer die Forderung der KEK als indiskutabel bezeichnete nun aber doch wieder verhandelt, ist also nicht verwunderlich. Der ProSiebenSat.1 Media Übernahme-Deal würde schließlich auch eine marktbeherrschende Stellung im TV-Sektor bedeuten.

Denn den deutschen Fernsehmarkt teilen sich eigentlich drei Große: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, Bertelsmann als Anteilseigner der RTL Group und eben ProSiebenSat.1 Media unter der Nochleitung von Haim Saban und seiner Investorengruppe German Media Partners. Würde Springer nun die ProSiebenSat.1 Media AG übernehmen, wäre die Meinungsvielfalt der Medien in Deutschland faktisch ausgehöhlt und zugunsten Axel Springers verschoben. Ein Monopol im Zeitungs- und Fernsehmarkt für die KEK undenkbar. Deshalb legt die KEK den Maßstab für die Übernahme besonders hoch: Ein unabhängiger Programmbeirat mit wirtschaftlicher Entscheidungskompetenz, jedoch ohne Unternehmerrisiko, stellt für mich unter Berücksichtigung makroökonomischer Grundsätze eine nahezu unlösbare Aufgabe dar.

Deshalb frage ich mich, was die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich damit bezwecken will? Denn auch wenn die KEK nicht zustimmen sollte, kann Axel Springer noch auf einen Ministererlass hoffen. Will man sich hier einfach nur wichtig tun oder steckt doch vielmehr ein ernsthaftes Interesse am Erhalt der Medienvielfalt und Meinungsbildung in Deutschland dahinter? Man weiß es nicht genau. Fakt ist, dass die Unabhängigkeit der Fernsehsender längst auf der Strecke geblieben ist, egal wie nun entschieden wird. Hinter den Sendern sitzen längst große Wirtschafts- und Politiklobbys, die sich ihren Einfluss auf die TV-Medien nicht durch die KEK diktieren lassen werden…

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Jetzt erst recht, ich nix verstehen

Samstag, den 13. August 2005

crime TV reloaded Intro  – Nach fast 1 ½ Jahren Pause ist crimeTV nun endlich wieder zurück! Und eins darf ich Ihnen versprechen, wenn Sie schon die ersten zehn Ausgaben mochten, werden Sie von den Neuen begeistert sein! Lange genug mussten Sie ja auch auf eine Fortsetzung warten, wobei ich dann auch gleich beim Thema bin: Sicher ist es Ihnen aufgefallen: Bei der Vergabe von Titeln für internationale TV-Formate, die meist von Übersee kommen, setzen unsere Sprachgenies immer mehr auf die Globalisierung. Da macht man sich erst gar nicht die Mühe Titel zu übersetzen, sondern lässt sie einfach wie sie sind! Und nicht nur das: Auch die deutschen Sender-Slogans, sog. Claims haben nach "powered by emotions", "we love to entertain you" nun mit "good times" den absoluten Höhepunkt erreicht. Man geht wohl selbstgerecht davon aus, dass jetzt auch Oma weiß, was Phase ist, nachdem die Üfüs (Neudeutsch für "über fünfzig") in den vergangenen Jahren nicht protestiert haben.

Denn als Klassikersender, der nun keiner mehr sein will, sucht man sein Zielpublikum in der neuen Season ganz wo anders. Und das bei einer demographischen Entwicklung in der kabel eins & Co. eigentlich langfristig planen sollten. Was aber geschieht nun, mit den Außenseitern jenseits der 50? Man könnte nun einfach argumentieren, dass auch diese Zielgruppe mit der neu entdeckten Sprachkultur kein Verständnisproblem hat. Genau das scheint aber ein Trugschluss zu sein, denn Markanalysen anderer Branchen haben bereits das Gegenteil bewiesen. Warum also auf das Hören, was Experten schon längst als Realität erkannt haben – eine alternde Gesellschaft. Neben dem großen Tam Tam um die Pflichtquote für deutsche Musik im Radio will das Fernsehen nun also polarisieren? Medienkultur auf Abwegen oder doch bewusst gesteuert?

Oder ist es nicht vielleicht doch "nur" der fromme Wunsch nach ewiger Jugend im Fernsehen? Eine Frage die nur die Programm- und Image-Verantwortlichen beantworten können. Als Zuschauer mit knapp der Hälfte an Lebensjahren sollte mich diese Entwicklung eigentlich nicht weiter stören. Wenn ich irgendwann die relevante Zielgruppe verlasse, werde ich oben genanntes Problem wahrscheinlich nicht haben, da ich in der deutsch-amerikanischen Medienkultur von heute groß geworden bin. Was aber mach ich bloß, wenn der Wind sich dreht und wir Formate aus Ost- & Fernost importieren sollten? Denn zweifelsohne wird das Reich der Mitte mit einem Wirtschaftswachstum von jährlich ca. 14% zukünftig nicht ganz ohne Einfluss in Europa sein. Muss ich dann im besten Fall meine russischen Schulkenntnisse wieder rausholen oder gleich auf Chinesisch umsteigen? Mmm…

Dies ist nur eine der möglichen Zukunftsvisionen in meinem Kopf. Und da wird es interessant, denn die Globalisierung ist längst das wichtigste wirtschaftspolitischste Instrument. Eindrucksvoll wurde das ja bereits am Beispiel der deutschen Börse und seinem Vorstandschef Werner Seifert bewiesen. Deutschland unterliegt den Zwängen internationaler Marktwirtschaft. Nach Haim Saban und seiner Investorengruppe German Media Partners könnten auch andere Investoren aus Ost- & Fernost Interesse am deutschen, nebenbei bemerkt dem zweitgrößten, TV-Markt der Welt bekunden und investieren. Daher ist es vielleicht eine Überlegung wert sich zu fragen, warum RTL als Markführer mit "mein RTL" ein völlig anderes Sprachkonzept verfolgt? Und warum die öffentlich-rechtlichen Programme, die schon immer auf dieses Konzept setzten, in egal welcher Season gut positioniert sind?

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